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Indoeurop. -> German. -> Althochd. -> Mittelhochd. -> Hochd.
bh → b → b (alem./bair. p)
bhle blada blat blat Blatt

bhel, bhle

Zu diesem Wortnest gehört auch das bei einer Verwundung hervorquellende Blut, welches auch schon früher als der Träger des Lebens galt.
Blähen und blasen sind eng mit dem Aufquellen von Substanzen verbunden. Im Falle der Blattern (Pockenkrankheit) war dies eher unangenehm, da die körperliche Haut betreffend.
Ein Balg galt bei den Germanen als Lederbeutel oder -sack. Später kam der Blasebalg zum Erzeugen eines Luftstromes hinzu.
Was das Adverb bald hier zu suchen hat, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Ursprünglich bedeutete bald soviel wie stolz, kühn, was an den Begriffen Raufbold, Trunkenbold und »Witzbold« noch zu erkennen ist. Erst im Mittelhochdeutschen änderte sich die Bedeutung zu bald darauf. Auch das Adjektiv schnell hat diese Bedeutungswandlung mitgemacht – von tatkräftig hin zu (sich) rasch bewegend.
Balken, Planken und Bohlen finden sich hier, weil sie als dicke Bretter gesehen wurden. Der Bulle ist so nach seinem Geschlechtsteil benannt, was sich auch im Bullauge widerspiegelt. Der Phallus steht für das erigierte männliche Glied.
Das slawische Wort für Weiß ist bela (im Sinne von hell scheinen. Dies ist auch der Hintergrund für den Ländernamen Belarus / Weißrussland.
Als »absolut-ganzheitliche« und hellste aller möglichen Farben, vergleichbar mit dem Sonnenlicht, steht bel auch für Schönheit (Bella Italia...).
Der Ball steht zum einen für das runde Sportgerät oder einen runden Körper, zum anderen aber auch für eine festliche Tanzveranstaltung. Diese letztere Bedeutung ist nicht mit diesem verbunden, sondern stammt vom französischen bal (tanzen). Der Ballon steht für einen großen Ball; in neuerer auch für Ballonfahrten benutzt.
Der Ballen hat sich in seiner heutigen Bedeutung vom Ball gelöst und steht ganz allgemein für Zusammengepacktes oder -gebündeltes sowie für Schwielenpartien an Händen und Füßen.
Die blühende Blume mit ihren gedeihenden Blättern scheint wie geschaffen für dieses Wortnest. Im übertragenen Sinne findet sie sich auch als Duft des Weines und als Bierschaum im Glas.
Das Bellen des Hundes könnte zu diesem Wortnest aufgrund seines in der Regel anschwellenden Tones gehören; vielleicht ist es aber auch nur lautmalerischen Ursprungs. Das englische bell steht übrigens für das Röhren des Hirsches, das altisländische belja für das Brüllen der Kühe. Im Deutschen gesellt sich hierzu das Blöken der Schafe.
Poltern steht für eher allgemein für dumpfe Geräusche, Plärren für das Weinen und Schreien vor allem von Kindern.

 

(auf-)blasen, schwellen, quellen, sprudeln; blitzen, (weiß/hell) scheinen, brennen

laut reden, schallen


Englisch belly Bauch
Dänisch boble Blase
Schwedisch blek bleich
Niederländisch blazen blasen
Polnisch belka Strahl
Tschechisch balón Ballon
Russisch blednyy bleich
Ukrainisch bilyy weiß
Serbisch hleb Brot
Lateinisch bèlua großes Tier
Französisch blette überreif
Spanisch blanco weiß
Italienisch bellissimo schön
Griechisch balóni Ballon
Litauisch balta weiß
Finnisch pallo Ball

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